Eichstätt, das barocke Juwel im Naturpark Altmühltal

Die Barockstadt Eichstätt ist, wie ich auf meiner Reise erfahren durfte, eine Stadt voller spannender Gegensätze. Glänzender Barock hat mich auf der einen Seite verzaubert, regionale kulinarische Highlights auf der anderen Seite. Und dann besitzt Eichstätt ja auch noch eine Geschichte, welche mehrere Tausend Jahre zurückgeht, denn man findet hier neben Kunstwerken barocker Baumeister auch fossile Zeitzeugen der Urzeit. Aber auch blühende Gärten, der einst mächtigen Fürstbischöfe und moderne Architektur zeichnen das Städtchen aus. So ließ ich mit durch Eichstätt treiben um die Stadt mit all seinen Facetten kennenzulernen, die Sehenswürdigkeiten zu entdecken und ich habe mich natürlich durch die regionalen Spezialitäten der Stadt gefuttert.

Sehenswürdigkeiten in Eichstätt

Der Residenzplatz

Eichstätt ist ein absoluter Barocktraum in Pastelltönen. Beim Schlendern durch die Gassen geht es vorbei an malerische Barockhäusern, Kirchen, Domherrnhöfen und bezaubernden Springbrunnen mit pausbäckigen Putten. Für mich einer der schönsten Plätze in Eichstätt ist der Residenzplatz, der als einer der schönsten Barockplätze Süddeutschlands gilt. Sehenswert sind hier die Residenz , das Domschatz- und Diözesenmuseum, der Marienbrunnen und das alte Stadttheater.

Der Residenzplatz

Der Eichstätter Dom

Ebenfalls sehenswert ist der Eichstätter Dom, der großteils in der Hoch- und Spätgotik erbaut und später mit der barocken Westfassade abgeschlossen wurde. Zusammen mit dem Kreuzgang und dem Mortuarium gehört der Dom zu den bedeutendsten mittelalterlichen Baudenkmälern Bayerns. Außerdem findet man hier noch heute die Gebeine des Heiligen Willibald in einer Marmorurne des Barockaltars.

Den schönsten Blick auf den Dom hat man von der Spitalbrücke.

Der Eichstätter Dom

Der Hofgarten der Eichstätter Sommerresidenz

Wirklich idyllisch wird es im barocken Hofgarten der Eichstätter Sommerresidenz am Ufer der Altmühl. Die drei Gartenpavillons inmitten der Baumalleen und fein gestutzte Hecken prägen die Anlage. Mehr als 180 Bäume und Sträucher und mehr als 50 Arten findet man heute im Hofgarten, der zum Verwaltungssitz der Eichstätter Universität gehört. Hier lohnt es sich einfach eine Pause auf einer der hübschen Bänke einzulegen und die Ruhe zu genießen – sowie es die Eichstätter auch gerne während ihrer Mittagspause tun.

Der Hofgarten der Eichstätter Sommerresidenz

Die Willibaldsburg mit dem Bastionsgarten

Mindestens genauso schön und idyllisch ist der Bastionsgarten auf der Schmiedebastion der Willibaldsburg. Seit 1998 ist das Lustwandeln durch den Informationsgarten, über die Pflanzenwelt des botanischen Gartens Hortus Eystettensis, wieder möglich. Der Hortus Eystettensis wurde im 30 jährigen Krieg komplett zerstört und es dauerte 400 Jahre bis er wieder zum Leben erweckt wurde. Heute wachsen hier wieder die ursprünglichen Pflanzen der Gartenanlage. Wie einst kann man exotische und vom Aussterben bedrohte Pflanzen aus aller Welt bestaunen, riechen und fühlen und sich darüber informieren.

Genauso sehenswert wie der Bastionsgarten ist die Willibaldsburg selbst, denn hier befindet sich heute das Museum für Ur- und Frühgeschichte und das Jura-Museum. Dort kann man den berühmten Eichstätter Archaeopteryx bestaunen, aber auch eiszeitliche Skelette von Mammut oder Rentier. Man erfährt mehr über die Entwicklung der Region von der Steinzeit bis ins Mittelalter. Außerdem bietet sich sowohl vom Garten, als auch vom Turm der Burg, ein traumhafter Blick über Eichstätt und das Altmühltal.

Adresse: Burgstraße 19, 85072 Eichstätt | Öffnungszeiten: täglich 9.00 – 18.00 Uhr, Montags geschlossen

Kulinarisches Eichstätt – Lokale Produzenten in Eichstätt

Die Privatbrauerei Hofmühl

Wer in Eichstätt ist sollte auf jeden Fall der Privatbrauerei Hofmühl einen Besuch abstatten. Seit über 500 Jahren wird hier aus Tradition Bier gebraut. 1492 wurde die Brauerei durch den Eichstätter Fürstbischof Wilhelm von Reichenau gegründet und blieb über 300 Jahre in fürstbischöflichem Besitz. 1803 führte die Säkularisation zunächst zur Verstaatlichung der Brauerei. Seit 1876 ist die Brauerei Hofmühl nun im Besitz der Familie Emslander.

Das besondere an der Privatbrauerei Hofmühl ist, dass hier großer Wert auf aktiven Umweltschutz und Nachhaltigkeit gelegt wird und das steht nicht im Gegensatz zu höchstem Biergenuss. Durch den Einsatz modernster Brautechnologie, mit dem eigens erfundenen „Merlin“-Schonbrauverfahren, wird der Energieaufwand gegenüber herkömmlichen Verfahren um 60% reduziert.

Man erzeugt eigenen Strom durch eine solarthermische Anlage und nutzt Naturstrom aus Wasserkraft. Darüber hinaus verfügt die Brauerei über ein eigenes Blockkraftheizwerk. Eine Stromtrasse wird nicht benötigt, dafür gibt es mit dem Hofmühl Solarbier höchsten Genuss aus der Kraft der Sonne. Auch die eigens für die Brauerei entwickelte Flaschenreinigunsgmaschine benötigt nur noch die Hälfte der Wärmemenge und Wasser im Vergleich zu anderen Brauereien, so werden natürliche Ressourcen geschont.

Doch wird nicht nur Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, die preisgekrönten Biere schmecken auch noch ziemlich gut. Davon musste ich mich bei einem Bier Tasting natürlich selbst überzeugen. Gott sei Dank hatte ich vorher eine Grundlage geschaffen, denn süffig sind die Biere alle und nach dem ein oder anderen Gläschen habe ich das dann doch etwas gespürt.

Neben Klassikern wie Weißbier und Pils kann ich Dir vor allem den Hofmühl Alligator, einen starken dunklen Doppelbock mit vollen süßen Malzaromen, empfehlen. Das Craftbier Hofmühl Imperial Red Ale schimmert rot und hat einen fruchtigen fast betörenden Duft und einen milden Karamellgeschmack. Doch mein absoluter Favorit ist das Hofmühl Imperial Strong Porter. Tiefschwarz kommt es daher, mit hellbrauner Schaumkrone und feinen Karamellnoten und einem Hauch Mokka. Ich kann Dir sagen zu einem feinen Schokomousse ist das Bier ein absoluter Knaller.

Adresse: Hofmühlstraße 10, 85072 Eichstätt

Die Privatbrauerei Hofmühl

Die Privatbrauerei Hofmühl

Die Edelbranntwein-Brennerei Gustav Mayer

Als ob ich an diesem Tag noch nicht genug Alkohol hatte, ging es danach weiter in die Edelbranntwein-Brennerei Gustav Mayer, wo ich mir vom Destillateurmeister Herbert Mayer sein Handwerk erklären liess. Bereits in 4. Generation betreibt Herbert Mayer die Brennerei und zaubert feinste Destillate, Edelbrände und Liköre aus ausgesuchten Früchten und Kräutern aus der Region. Und diese mussten natürlich ebenfalls verkostet werden.

Sehr beliebt sind die Obstgeister von Herbert Mayer, besonders der Wald-Himbeer-Geist aus heimischen Waldhimbeeren hat mich begeistert. Der absolute Knaller sind aber die feinen fruchtigen Liköre, besonders der Jura Schlehen-Likör hat es mir angetan.

Darüber hinaus gibt es seit einiger Zeit mit dem Bavarian Gin No 6 einen feinen Gin mit dominantem Wacholderaroma, verschiedenen Gewürzen und Kräuterdestillaten.

Adresse: Weißenburger Str. 5, 85072 Eichstätt | Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8.30  –  12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr, Samstag 8.30 – 12.00 Uhr

Die Edelbranntwein-Brennerei Gustav Mayer

Kulinarisches Eichstätt – Restaurants in Eichstätt

Der Domherrnhof – Speisen im Denkmal

Ein absolutes kulinarisches Highlight Eichstätts ist für mich der Domherrnhof von Theresa und Rupert Waldmüller. Schon beim Betreten des Gastraumes erkennt man an den prächtigen Blumenbouquets und dem feinen Tafelsilber wer hier die gute Fee des Hauses ist.

Die charmante Gastgerberin verleiht dem historischen Ambiente des Restaurants eine ganz persönliche Note. Das betrifft allerdings nicht nur die Deko, sondern auch den Wein. Denn den Weinkeller im historischen Kellergewölbe des Domherrnhofs betreut Theresa Waldmüller höchstpersönlich und das mit großer Leidenschaft. Sie ist Mitglied der Sommelier-Union, Vinissima Frauen und Wein, sowie Chevalier de Champagne. In ihrem Keller finden sich unzählige erlesene Weine aus aller Welt. Eine wahre Schatzkammer für Weinliebhaber, denn hier finden sich Top-Jahrgänge aus dem Bordeaux, Burgund und der Champagne und wahre Raritäten. Fachmännisch empfiehlt die Power-Frau den passenden Wein zum Essen und hat meinen Geschmack auf jeden Fall voll getroffen.

Rupert Waldmüllers Leidenschaft ist das Kochen. Schon als kleiner Junge guckte er seiner Großmutter in der Küche über die Schulter. Heute hat das Mitglied der Chaîne des Rôtisseurs seinen eigenen Stil entwickelt und steht für eine leichte und moderne Küche. Neben erlesenen und ausgefallenen Spezialitäten aus aller Welt, verwendet er auch heimische Produkte aus dem Naturpark Altmühltal. Je nach Saison stehen Bärlauch, Spargel, Schwammerl, Wild oder Trüffel auf der Karte. Die Kräuter kommen aus dem eigenen Garten.

Das Schönste: ich durfte das fantastische Essen und die Weine nicht nur kosten, ich durfte Herrn Waldmüller auch in seiner Küche über die Schulter schauen und live mit dabei sein, als er für mich gefüllte Wachteln auf feinen Graupen mit Pfifferlingen und frischem Gemüse zubereitete. Und ich kann Dir sagen, die kleinen Vögelchen waren verdammt lecker und auf Graupen steh ich ja sowieso total.

Adresse: Domplatz 5, 85072 Eichstätt | Öffnungszeiten: täglich 11.00 – 0.00 Uhr, Montags geschlossen

Das Wirtshaus „Zum Gutmann“

Das ehemalige Stadtbauernanwesen, in welchem sich heute die Gastwirtschaft befindet, blickt auf eine fast 400 jährige Geschichte zurück. Das Jurahaus am Eichstätter Kugelberg beherbergte einst Händler, Handwerker und Stadtbauern. 1988 erwarb die Brauerei Gutmann aus Titting das Anwesen und renovierte das Gebäude unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten. 1997 hat dann das Wirtshaus mit Kleinkunstbühne „Zum Gutmann“ eröffnet. Und wie der Name schon sagt, finden hier im Saal des Restaurants auch Kabarett, Live Musik und Comedy Veranstaltungen statt.

Über die Region hinaus ist das Gutmann Weizen bekannt und genau dieses sollte man hier natürlich auch trinken, wenn man nicht wie ich schon diverse Biere und Schnäpse gekostet hat und mit dem Auto angereist ist – für mich gab es daher Saftschorle. Ebenfalls empfehlenswert ist der Cider aus dem Naturpark Altmühltal.

Dazu habe ich köstlich gegessen. Das Wirtshaus serviert leckere regionale und saisonale Schmankerl, Steaks, Wild, Fisch aus regionalen Gewässern und Gerichte vom heimischen Altmühltaler Lamm. Ob Lammbratwürste, Lammbraten oder Lammgeschnetzeltes, das Lammfleisch aus der Schäferei Eichhorn in Schernfeld ist in jedem Fall ausgezeichnet.

Adresse: Am Graben 36, 85072 Eichstätt | Öffnungszeiten: Montag bis Samstag ab 17.00 Uhr, Sonn- und Feiertage von 11.00 Uhr – 14.00 Uhr und ab 17.00 Uhr

Das Wirtshaus „Zum Gutmann“

Das Wirtshaus „Zum Gutmann“

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Warst du schon mal in Eichstätt, oder war Dir das kleine Städtchen im Altmühltal bis heute völlig unbekannt? Kannst Du Dir dann eine Städtereise nach Eichstätt vorstellen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.

Eine kulinarische Reise in die Barockstadt Eichstätt

Eine kulinarische Reise in die Barockstadt Eichstätt


Dieser Artikel entstand im Rahmen der Kampagne „Die Fränkischen Städte“ zusammen mit dem Tourismusverband Franken.